Jetzt ist es soweit. Google macht Schluss mit Websites, die nicht für mobile Endgeräte optimiert sind. Google hat angekündigt das Crawling ab September 2020 vollständig auf die Mobile-First-Indexierung umzustellen. Aber was müssen Webmaster nun beachten? Nachfolgend finden Sie alle wichtigen Informationen.
Was bedeutet Mobile-First-Indexierung?
Die Mobile-First-Indexierung wurde im November 2016 zum ersten Mal durch Google angekündigt. Der Mobile-First-Index wurde daraufhin im 1. Quartal 2018 offiziell gestartet. Seitdem gilt der mobile Suchindex als Standard-Suchindex. Das bedeutet, dass Google bereits in wenigen Monaten Websites aus Sicht von mobilen Endgeräten (z. B. Smartphones) crawlt und auch dementsprechend bewertet. Der Indikator für die Entwicklung der Suchmaschine war schon damals sehr deutlich und auch heute können wir mit Gewissheit behaupten, dass sich der mobile Trend fortsetzen wird.
Mit welchen Auswirkungen muss man rechnen?
Google wird in Zukunft Websites aus Sicht von Mobile-Nutzern bewerten. Das bedeutet konkret, dass alle Inhalte, welche nicht auf der mobilen Ansicht der Website sichtbar sind, auch zukünftig nicht mehr in den Index aufgenommen werden. Darüber hinaus werden Inhalte, welche auf der mobilen Ansicht nur schlecht oder schwer lesbar sind, stärkere Rankingverluste erleiden.
Welche Websites sind betroffen?
Grundsätzlich sind alle Websites betroffen. Wirklich kritisch wird es ab September für Websites, die nicht für mobile Endgeräte optimiert sind. Laut Angaben von Google sind bereits ca. 70% aller Websites automatisch für die Mobile-First-Indexierung umgestellt worden. Der Vorgang wird getriggert sobald Google feststellt, dass die Website alle Anforderungen bzw. Standards für die Mobile Indexierung erfüllt. 70% klingt zuerst nach einem großen Anteil; führt man sich aber vor Augen, dass im Umkehrschluss ca. 30% aller Websites diese heutzutage eigentlich selbstverständlichen Standards nicht erfüllen wird schnell klar, dass mehrere Millionen Websites betroffen sind und im nächsten halben Jahr dringend nachgebessert werden müssen.
Handlungsempfehlungen – Was muss ich tun?
Zuerst sollte via Google Search Console geprüft werden, ob die Website bereits automatisch auf die Mobile-First-Indexierung umgestellt wurde. Loggt man sich zum ersten Mal seit längerer Zeit an erhält man eine Meldung (siehe Abbildung rechts).
Hat man diese Meldung noch nicht erhalten, dann sollte dringend geprüft werden, ob die Website den mobilen Standards entspricht. Google selbst stellt Webmastern hierfür ein Best-Practise-Leitfaden für mobile Websites zur Verfügung. In diesem Leitfaden werden vor allem die Themen Crawlbarkeit und Inhaltsgleichheit angesprochen. D.h. der Google-Bot muss die Möglichkeit haben, die mobile Website vollständig zu crawlen. Wichtig ist, dass Google via Robots.txt alle Ressourcen wie Bilder, CSS und JavaScript-Dateien laden darf und diese nicht blockiert werden.
Zusätzlich ist es wichtig, dass die Desktop- und die Mobile-Ansicht gleich sind. Fatal wäre es, wenn sich die Inhalte unterscheiden. Google will für Nutzer die gleichen Informationen bereitstellen können, unabhängig davon, auf welchem Endgerät die Suchanfrage getätigt wird.
Die beste Lösung = Responsive Design
Von Responsive Design sollte jeder Webmaster schon mal gehört haben. Kurz gesagt hat diese Webtechnik die Eigenschaft, die Elemente einer Website umbrechen zu lassen, sodass bei jeder Endgerät-Größe bzw. Bildschirm-Auflösung eine gute Usability gewährleistet ist. Selbstverständlich gibt es hier starke Qualitätsunterschiede. Wer mehr über das Thema erfahren möchten, kann hier mehr über Responsive Design lesen.
In der Praxis sieht man noch häufig Websites, die nicht responsive sind oder getrennte URLs verwenden; also zwei Website Versionen – einmal für die mobile Ansicht und einmal für Desktop Ansicht. Diese Versionen werden oft per Subdomain aufgerufen (m.domain.de). Das ist allerdings nicht im Sinne von Google und bringt das Risiko mit sich, dass sich hier die Inhalte unterscheiden können. Außerdem sind solche Lösungen oft sehr aufwändig und bedürfen eine doppelte Systempflege.
Fazit
In nur knapp sechs Monaten müssen sich noch 30% von allen Websites umstellen, um die Richtlinien der neuen Mobile-First-Indexierung zu erfüllen. Auch die Lösung via Responsive Design liegt klar auf der Hand, allerdings müssen betroffene Webmaster nun schnell tätig werden, um Rankingverluste oder sogar eine Deindexierung zu vermeiden.
Für einen gut geplanten Relaunch sind 6 Monate keine lange Zeit, was bei diesen Projekten aufgrund des Zeitdrucks zu Fehlentscheidungen führen kann. Trotzdem ist die Mobile-First-Indexierung der richtige Weg und vor allem für alle Suchenden wieder ein wichtiger Schritt zu einer besser Nutzererfahrung.