Die Wahl des richtigen Content-Management-System (CMS) ist insbesondere für Business-Websites von zentraler Bedeutung. Oft bekommen wir die Frage gestellt: "Welches CMS ist das Beste und wo liegen die Vor- und Nachteile?". Meistens heißt unsere Antwort: "Das kommt auf Ihre Anforderungen bzw. Ziele in Bezug auf die Website an."
Zwar lassen sich mit allen CMS, wie der Name schon verrät, Inhalte verwalten, allerdings gibt es große Unterschied bei der Usability für den Anwender. Auch nicht zu unterschätzen ist der technische Aufbau des CMS, welcher vor allem für die Agentur interessant ist und sich auch auf die Kosten für den Kunden auswirkt. Deshalb ist es wichtig vor der Webseiten Erstellung die Content Management Systeme zu vergleichen. Nachfolgend haben wir neutral alle relevanten Infos zum CMS Vergleich: Joomla! und TYPO3 zusammengestellt.
Inhaltsverzeichnis
CMS Allgemein
Joomla! & TYPO3 im Vergleich
- Aufbau & Administration
- Bedienung
- Sicherheit
- Erweiterungen
- Datenschutz
- Suchmaschinenoptimierung
- Design (Templates / Themes)
Fazit
Info: Wir haben auch einen Beitrag zum CMS Vergleich: Joomla! vs. Wordpress
Was ist ein Content-Management-System (CMS)?
Content Management Systeme sind darauf ausgelegt, Anwendern bei der Erstellung und Verwaltung ihrer Websites zu helfen. Ein CMS unterstützt Webmaster bei der Verwaltung der vielen verschiedenen Ressourcen, Inhaltsarten und Daten, die moderne Websites ausmachen.
Moderne Websites verwenden mindestens HTML, CSS, Javascript und Bilder, um Webinhalte für Besucher zum Lesen zu erstellen. Das Herzstück eines jeden CMS ist die Fähigkeit, diese Ressourcen zu organisieren und valide Inhalte zu generieren, die von Webbrowsern gelesen werden können. Fortgeschrittenere Websites verfügen über interaktive Komponenten (z. B. Kommentarbereiche oder Foren), die eine Serversoftware zur Validierung und Speicherung von vom Benutzer eingereichten Inhalten erfordern.
Alle gängigen Content Management Systeme verfügen über integrierte oder zum Download verfügbare Funktionen, die als Plugins für alle diese Funktionen zur Verfügung stehen. Praktisch jeder mit einer Website-Präsenz hat ein CMS wie TYPO3 oder Joomla und mit diesem CMS werden viele Aufgaben erledigt, sowohl sichtbar als auch unsichtbar.
Um immer einen Schritt voraus zu sein, benötigen Sie eine schnelle Möglichkeit, Inhalte zu erstellen und darauf zuzugreifen und eine präzisere Art, Ihre Kunden anzusprechen. Kurz gesagt: Sie brauchen ein geeignetes Content Management System! Dieses bietet nämlich einen einzigen Ort für den Zugriff auf ihre Inhalte. Der Grundgedanke eines CMS ist in erster Linie das Content Management: Sie und Ihr Unternehmen entscheiden, was, wann und wo Ihre Inhalte verteilt werden sollen und wie. Ziel ist es, Ihre Informationen effektiv an Ihr Publikum weiterzugeben und Informationen von den Besuchern zu erhalten, wie z.B. Nutzerverhalten, ausgefüllte Formulare, etc.
Was bedeutet Open-Source?Im Allgemeinen bezieht sich Open Source auf jedes Programm, dessen Quellcode zur Nutzung oder Modifikation zur Verfügung gestellt wird, wenn Benutzer oder andere Entwickler dies für richtig halten. Open-Source-Software wird in der Regel als öffentliche Zusammenarbeit entwickelt und frei verfügbar gemacht. Sowohl Joomla als auch TYPO3 sind Open Source Software.
Das Gegenteil von Open-Source-Software ist Closed-Source-Software, die eine Lizenz hat, die Benutzer einschränkt und den Quellcode nicht veröffentlicht. Firefox, Chrome, OpenOffice oder Android sind einige beliebte Beispiele für Open-Source-Software, während Microsoft Windows wahrscheinlich die populärste Closed-Source-Software auf dem Markt ist.
Wann ist ein CMS Wechsel sinnvoll?
Soll eine Website umstrukturiert und neu gestaltet werden, fragen sich viele Menschen, ob ein CMS-Wechsel sinnvoll ist, um den neuen Anforderungen gerecht zu werden. Da alle Inhalte und Medien vom alten auf das neue Content Management System übertragen werden müssen, ist eine Änderung sehr zeitaufwändig. Allgemein ist zu empfehlen, das System zu wechseln, sobald das alte System an seine technischen Grenzen stößt.
Welches CMS ist das Beste?
Wenn es darum geht, das beste CMS auszuwählen, müssen Sie sich die Ziele der Website vor Augen halten. Die individuellen Bedürfnisse an eine Webseite sorgen natürlich auch für Unterschiede bei der CMS-Wahl. Sowohl Joomla, als auch Typo3 sind tolle und umfangreiche Open-Source-Systeme, mit denen sich viel realisieren lässt. Obwohl es auch einige sehr gute firmeneigene Content-Management-Lösungen gibt, sollten sich die meisten Anwender besser für eines der Open-Source-CMS entscheiden, da diese Ihnen ein ebenso gutes System bieten und Sie das Recht haben, die Software entsprechend Ihren Bedürfnissen zu ändern.
Joomla! vs. TYPO3 - der CMS Vergleich
Mit Joomla haben Sie eine gute Möglichkeit, Ihr Unternehmen beim Aufbau von Websites und Anwendungen zu erweitern. Die solide Codebasis und die große globale Community helfen Ihnen, Ihre Website schnell auf den neuesten Stand zu bringen.
- Die Plattform hat großartige Plugins, was sie besonders beliebt macht.
- Joomla wird hauptsächlich von mittelständischen Unternehmen und E-Commerce-Websites eingesetzt
- Die Stärke der Joomla-Community beträgt 200.000 User (was eine hervorragende Plattform bietet, falls man Schwierigkeiten bei der Handhabung hat.)
TYPO3 hat eine Vielzahl von Vorteilen für Website-Betreiber. Als eines der führenden Enterprise Content Management Systeme ist TYPO3 mit über 500.000 Installationen weltweit ganz vorne mit dabei.
- TYPO3 kann nicht von jedem Unternehmen genutzt werden, denn die Kosten für die Implementierung dieses CMS beginnen bei 5.000 Euro und können bis zu 20.000 erreichen.
- Dafür gilt TYPO3 gilt als sehr sicher, da es den gesamten Zugriff der Benutzer kontrolliert. Es gibt verschiedene Berechtigungsstufen für Einzel- und Gruppenbenutzer.
Aufbau von Joomla!
Nach dem Einloggen befindet sich der Benutzer im Kontrollzentrum des Joomla! Backends. Von hier aus kann er alle administrativen Aufgaben erledigen. Von jedem Menüpunkt aus können Sie über das Joomla-Symbol zum Ausgangspunkt zurückkehren.
Aufbau von Typo3
Der Aufbau im TYPO3 Backend ist für den Laien gewöhnungsbedürftig. Unterteilt wird es in Kopf- und Hauptbereich. Im Kopfbereich können die TYPO3-Benutzereinstellungen konfiguriert werden. Im Hauptbereich werden die Web-Dokumente bearbeitet.
Bedienung von Joomla!
Die Bedienung des Joomla! Systems scheint auf den ersten Blick nicht ganz so einfach, jedoch findet man sich relativ schnell zurecht.
Bedienung von TYPO3
Die Nutzung von TYPO3 ist nichts für Ungeduldige. Hier benötigt man einige Zeit, um sich einen Überblick zu verschaffen und das System zu bedienen.
Sicherheit von Joomla!
Die Codebasis von Joomla ist robust und bietet außerdem eine Zwei-Faktor-Authentifizierung und umfangreiche Zugriffskontrollstufen. Das engagierte Security Strike Team von Joomla ist stets bestrebt, der Entwicklung voraus zu sein und hat den Ruf, Patches zu veröffentlichen, bevor Hackangriffe allgemein bekannt sind.
Sicherheit von TYPO3
Bei TYPO3 sorgt das TYPO3 Security Team für ein klares Verfahren zur Überprüfung und Kommunikation möglicher Sicherheitslücken. Erkennt das Sicherheitsteam eine Sicherheitsschwachstelle, arbeitet es eng mit den Kern-Entwicklern zusammen, um das Problem zu analysieren. Gemeinsam entwickeln beide Teams eine Lösung, die sorgfältig getestet und einem Review-Prozess unterzogen wird.
Erweiterungen von Joomla!
Standardmäßig ist eine Joomla-Website mit fast allen Browsern kompatibel, die heute verfügbar sind. Bei Problemen mit der Browser-Kompatibilität kann dies entweder durch die benutzerdefinierte Vorlage oder durch nicht standardmäßige Erweiterungen verursacht werden. So ist Joomla sehr skalierbar und kann große Mengen an Traffic von über Hunderttausenden von Besuchern pro Tag bewältigen. Dazu muss es durch die vielen Erweiterungsmöglichkeiten entsprechend angepasst werden.
Erweiterungen von TYPO3
Es gibt für viele wichtige Anwendungen, die nicht zum TYPO3-Kern gehören, Erweiterungen, die ohne Bedenken genutzt werden können. Im Gegensatz zum TYPO3-Kern werden die Extensions nicht so intensiv auf Sicherheitslücken überprüft. Sie müssen hier also auf ein TYPO3-Update warten, bis es eine kompatible Version für alle im System verwendeten Extensions gibt (oder auf Alternativen wechseln). Falls Erweiterungen nicht mehr gewartet werden, müssen Sie eine Alternative finden.
Die Grundregel lautet jedoch: je weniger Erweiterungen, desto besser und desto sicherer das System.
Datenschutz von Joomla!
Seit Joomla 3.9 existiert die Datenschutz-Suite. Diese ersetzt jedoch nicht die DSGVO. Es handelt sich dabei nur um einen kleinen Teil davon, der für den Seitenbetreiber einige Aufgaben übernimmt und einige Dinge erleichtert! Joomla 3.9 bietet einige Voraussetzungen für den Betrieb einer DSGVO-konformen Website. Der Datenschutz gilt nur für registrierte Nutzer und nicht für die Besucher der Website.
Datenschutz von TYPO3
Die DSGVO Initiative von TYPO3 zielt darauf ab, den Entwicklern die Erstellung von Websites zu erleichtern, die Benutzer standardmäßig schützen. TYPO3 hat an wesentlichen Verbesserungen des TYPO3-CMS gearbeitet, um Kunden bei der Einhaltung der europäischen Datenschutzrichtlinie zu unterstützen. Darüber hinaus hat TYPO3 eine Erweiterung entwickelt, um diese Standardfunktionalität noch weiter auszubauen.
SEO bei Joomla!
Bei der Wahl des CMS ist SEO ein wichtiger Faktor. Mit Joomla erhalten Sie bereits integrierte SEO-freundliche Funktionen, mit denen Ihre Websites in den Suchmaschinen einen höheren Platz einnehmen. Mit Hilfe dieser Methode können Sie SEO-freundliche URLs erstellen, die Ihnen helfen, ein besseres Ranking in Suchmaschinen zu erzielen und den Traffic auf Ihrer Website zu verbessern. Darüber hinaus können Sie die META-Beschreibung oder die META-Tags einer beliebigen Webseite individuell bearbeiten, um eine bessere Sichtbarkeit in den Suchmaschinen zu erreichen.
SEO bei TYPO3
TYPO3 ist ein SEO-freundliches System und bietet die typischen Felder für eine solide Suchmaschinenoptimierung an. Dennoch werden Sie schon bald an Ihre Grenzen stoßen, wenn Sie SEO mit TYPO3 umfangreicher betreiben wollen. Hier muss oft zu Drittanbieter-Erweiterungen gegriffen werden, die jedoch meist auch einige Nachteile mit sich bringen. Jede Erweiterung muss extern beachtet und regelmäßig aktualisiert werden. Außerdem ist es immer möglich, dass Website-Erweiterungen nicht aufeinander abgestimmt sind.
Design bei Joomla!
Mit Joomla Templates kann man sehr effizient arbeiten, so dass fast jedes Design umgesetzt werden kann. Das Layout kann jederzeit angepasst oder sogar komplett geändert werden, ohne dass der Inhalt neu eingegeben werden muss. Seriöse Agenturen erstellen ihre eigenen Joomla! Templates, die auf Ihr Unternehmen zugeschnitten sind.
Design bei TYPO3
Auch mit TYPO3 Templates sind individuelle Designs möglich und individuelle Designs können mit dem System umgesetzt werden. Die Template-Entwicklung bei TYPO3 ist jedoch recht komplex, es dauert in der Regel länger, bis ein Redesign zur Diskussion steht, dadurch kann manchmal der Eindruck entstehen, dass TYPO3-Seiten veraltet wirken.
Hinweis: Die kreative Umsetzung von Websites ist unabhängig vom CMS.
Vorteile und Nachteile von Joomla! und TYPO3
Sowohl Joomla als auch Typo3 sind komplexe CMS. Joomla ist eine Allround-Software, die ein sehr intuitives System bietet. Dabei können komplexe Anwendungen ebenso realisiert werden wie die Integration eines Online-Shops. Die Struktur ist objektbezogen, so dass der Anwender jede Option in seine individuelle Anwendungsentwicklung einbeziehen und programmieren kann. So können Vereinswebsites genauso wie Blogs und Firmenhomepages mit Joomla erstellt werden.
Bei mittleren und großen Unternehmen hält TYPO3 jedoch seine Position. Für diejenigen, die flexibel sein wollen, ein starkes kontinuierliches Budget haben, viele externe Anwendungen anbinden müssen und eine hohe Datenlast erzeugen, ist Typo3 die richtige Wahl. Mit der umfangreichen Benutzer- und Rechteverwaltung ist TYPO3 besonders für große Unternehmen mit vielen Mitarbeitern gut geeignet.
Folgende Vor- und Nachteile bieten die beiden CMS-Varianten:
- Einfache Installation
- Nutzerfreundliche Admin-Oberfläche
- Erweiterungen können selbst installiert werden
- Integrierte SEO-Einstellungen
- Updates häufig nicht automatisch
- Komplizierte Rechtevergabe
- Enterprise-Level CMS
- Verarbeitung großer Datenmengen
- Mehrsprachige Websiteverwaltung
- Rechteverwaltung breit gefächert
- Einarbeitung braucht Zeit
- Zu komplex für kleine Websites
- Eigene Skriptsprache Typoscript
Für welche Website-Arten eignen sich Joomla! und TYPO3?
Joomla bietet die ideale Basis, um nahezu jedes Webprojekt zu realisieren und durch unzählige Designs und Erweiterungen die unterschiedlichsten Bedürfnisse und Anforderungen zu erfüllen. Die Einrichtung einer Website oder eines Online-Shops auf Basis eines CMS ist viel schwieriger als mit einem Baukasten. Wer also keine Zeit hat oder nicht tiefer in die Materie einsteigen möchte, ist gut beraten, sich an eine Agentur zu wenden, die sich auf die Erstellung von Websites auf Basis von CMS spezialisiert hat.
Auch TYPO3 kann für jegliche Arten von Websites verwendet werden. Die Vorzüge und Funktionen sind besonders nützlich für große Unternehmenswebsites, die eine Vielzahl von Inhalten pflegen, aktualisieren und bereitstellen wollen. Durch diverse Erweiterungen kann die Software um Shop-Funktionen - wenn auch nur in überschaubarem Umfang - sowie verschiedene andere Funktionen erweitert werden.
Die ultimative Checkliste für die CMS-Wahl
Untenstehend finden Sie eine kurze Auflistung der Anforderungen und der wichtigsten Faktoren, die Sie bei der Auswahl Ihres neuen CMS berücksichtigen sollten.
- Flexibilität und Erweiterbarkeit
Mit einem CMS verfügen Sie über einen zentralen Knotenpunkt für die Verwaltung Ihrer Website oder einer ganzen Flotte von Websites. Darüber hinaus sollte die Plattform es Ihnen ermöglichen, schnell und einfach neue Benutzer hinzuzufügen und neue Funktionen zu Ihrer Website hinzuzufügen. - Skalierbarkeit
Es wäre schade, wenn das Wachstum Ihres Unternehmens durch technische Anforderungen eingeschränkt würde. Stellt sich heraus, dass das System nicht oder nur mit hohem Aufwand in bestehende IT-Strukturen integriert werden kann, wird dies zum Problem. - Sicherheit und Schutz vor Hackangriffen
Noch ein wesentliches Kriterium: Wie sicher ist das CMS? Vor allem große Open-Source-Content-Management-Systeme haben eine große Entwicklergemeinde als wichtige Sicherheitsunterstützung, wodurch Sicherheitslücken schnell erkannt und geschlossen werden können. - Kosten
Auch wenn der Preis nicht der Hauptfaktor ist, den Sie beachten müssen, könnte er bei Ihrer Entscheidung eine Rolle spielen. Wenn Sie nach budgetfreundlichen Optionen suchen, gibt es einige leistungsstarke Open-Source-CMS-Plattformen, die für jede Art von Unternehmen verfügbar sind. - CMS Support
Open-Source-Plattformen haben oft eine Community, die mit ihrer Umgebung, ihren Entwicklungs- und Sicherheitsproblemen vertraut ist. Bei Lösung zeitkritischer Probleme und regelmäßige CMS-Upgrades, ist es hilfreich, wenn Sie durch die große Community Unterstützung erhalten.
Fazit: Joomla! oder TYPO3?
In Sachen hierarchische Struktur und durch den sehr aufgeräumten Editor hat TYPO3 die Nase vorn. Da die Neuprogrammierung des Systems jedoch nur mit Kenntnissen der hauseigenen Programmiersprache TypoScript möglich ist, erweist es sich in der Regel als kostenintensiver und damit weniger geeignet für die Massenproduktion als Joomla.
Mit Joomla steht Ihnen eines der beliebtesten CMS zur Verfügung und wird derzeit in einigen der großen Unternehmen wie eBay, IKEA etc. eingesetzt.
Letztendlich hängt die Wahl des CMS von der größe Ihres Projektes und dem Ziel der Webseite ab. TYPO3 ist ein sehr umfangreiches CMS, das für die meisten Website-Projekte einfach zu viel Power hat. Auch mit Joomla können große Projekte für KMUs umgesetzt werden. Beide Content Management Systeme haben ihre eigenen Vorteile und Grenzen - man muss jedoch alle Faktoren und den Zweck bestimmen, für den das System eingesetzt werden soll.